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Einstiegs-Tipps für Let's Plays

Jeder Let's Player hat irgendwann mal ganz frisch begonnen, selbst große Youtuber wie Gronkh sind nicht einfach irgendwann mit Ihren Abo-Zahlen aufgetaucht.

Falls ihr auch überlegt, Let's Plays oder andere Youtube-Videos zu machen, möchte ich euch ein paar Tipps auf den Weg geben:

  1. Was brauche ich? Der Punkt klingt banal, aber man sollte sich tatsächlich Gedanken darüber machen, was man als Ausrüstung haben sollte. Eine Digitalkamera, um den Bildschirm aufzunehmen, ist es jedenfalls nicht. Folgende Dinge gehören zur Grundausstattung:

    • Rauschfreies Mikrofon
    • Software für Audio-Aufnahme
    • Software für Bildschirmaufnahme
    • Software zum Rendern der Videos
    • Digitalkamera/Webcam, wenn man selbst im Video zu sehen sein soll
    • Video-Grabber, wenn man Konsolenspiele aufnehmen möchte

    Das klingt jetzt nach sehr viel, ist es tatsächlich aber auch. Einiges davon kann man gratis erhalten, zum Beispiel Software für Bild- und Tonaufnahme. Hier eignet sich zum Beispiel die Streamin-Software OBS sehr gut, diese kann nämlich das Bild, was gestreamt werden würde, stattdessen auch aufnehmen. Als reine Audio-Software empfehle ich Audacity. Das Programm ist kostenfrei erhältlich und dafür schon verdammt mächtig. Für mein Großmembran-Mikro habe ich samt Stativ und Pop-Schutz etwa 90 Euro gezahlt, für meine Render-Software nochmal 60. Mit rund 110 bis 120 Euro war die CaptureCard für den PC das teuerste, die habe ich aber auch erst im Nachhinein geholt, als ich dann wirklich Konsolenspiele auf dem Kanal hatte.

    Das sind jetzt erstmal relativ hohe Kosten, aber wenn ich ehrlich bin, ist das in meinen Augen das Minimum, was ich von einem Video-Ersteller erwarte. Immerhin möchtet ihr, dass man eure Videos anschaut und nicht nach den ersten 10 Sekunden wieder geht und nie zurück kommt. Wenn ihr dieses Budget nicht zur Verfügung habt, dann spart euer Geld, bis ihr euch das Equipment leisten könnt und fangt erst dann an. Bei mir lagen zwischen dem Plan, LPs zu machen und der tatsächlichen Ausführung auch zwei Jahre, da ich das Geld voher einfach nicht hatte (da musste aber auch ein neuer PC mit ran, aber das ist was anderes^^).

  2. Übt freies Sprechen. Wenn ihr nervös werdet, wenn ihr vor einer größeren Gruppe Leutet sprecht, dann trainiert das. In der Schule kann man sich zum Beispiel freiwillig melden, ein Ergebnis zu präsentieren oder generell Präsentationen durchzuführen. Hierbei könnt ihr euch schon im Vorfeld das zurecht legen, was ihr sagen wollt, und müsst das nur noch rüberbringen. In einem Let's Play ist das Schwieriger. Von jeder Minute Videozeit werdet ihr im Schnitt 50 Sekunden reden und müsst dabei die Zuschauer an euch binden. Denn das, was ihr sagt, ist das Einzige, womit ihr den Zuschauer davon überzeugen könnt, EURE Videos zu schauen, anstelle eines der anderen Let's Plays zu demselben Spiel.

  3. Fangt mit einem Spiel an, das ihr kennt. Nichts ist in einem Spiel frustrierender, als in der Gegend herumzurennen und nicht zu wissen, wo man hin muss. Das kennt sicherlich jeder. Wenn sowas aber in einem Let's Play geschieht, wird das für den Zuschauer schnell langweilig. Natürlich kann man in solchen Fällen auch einfach zur Schere ansetzen, aber zumindest in den ersten Projekten sollte man das in meinen Augen eher vermeiden, nicht zuletzt, um die Video-Länge besser im Auge behalten zu können. Blind-LPs sind eine sehr lustige Sache, macht das aber am besten erst, wenn ihr euch selbst ein wenig an die Aufnahme gewöhnt habt, das ist für euch und eure Zuschauer angenehmer.

  4. Dieser Punkt ist eher Geschmackssache, aber: Beginnt nicht in zu jungen Jahren mit Let's Plays. Ehrlich, macht es nicht. Warum nicht? Eigentlich ganz einfach: Das Internet ist alles andere als lieb und freundlich. Wenn ihr viel Glück habt, bekommt ihr Kommentare von Menschen, die eure kindlichen Stimmen niedlich finden, oder die euch einfach Verbesserungsvorschläge geben. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass ihr auf Leute trefft, die euch "runtermachen" und beleidigen, weil sie euch als leichtes Ziel sehen. Und solches Mobbing geht nicht einfach an einem vorbei. Eventuell verliert man dadurch auch den Spaß nicht nur am Produzieren von Videos, sondern vielleicht sogar an den Spielen selbst. Und das fänd ich schade, denn vielleicht ist einer von euch, die diesen Beitrag lesen, der nächste Star à la Gronkh oder Pewdiepie. Aber fangt damit am besten wirklich nicht an, wenn eure Stimme noch leicht piepsig klingt, das wird für euch in den meisten Fällen eher als Negativ-Erfahrung enden.

Der Beitrag ist weitaus länger geworden, als geplant, aber ich hoffe, ich konnte angehenden Youtubern eine kleine Starthilfe geben. Ich würde mich auch sehr über euer Feedback freuen, ob euch dieses kleine How-To geholfen hat. Ihr könnt mich über Facebook und Twitter jederzeit erreichen.

14.03.2016
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