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Wählen oder nicht wählen, das ist hier die Frage

Am kommenden Sonntag ist Bundestagswahl in Deutschland und viele politikverdrossene Einwohner*innen finden an diesem Tag keine Zeit, ins Wahlbüro zu gehen. Sie haben andere Dinge zu tun. Warum sollte man auch wählen gehen, wenn einem das Ergebnis sowieso egal ist? Ganz einfach: Um zu verhindern, dass Parteien mit rechtsradikaler Agenda Sitze im Bundestag bekommen.

Dafür muss man noch nicht einmal überlegen, welche Partei man nun mit seiner Stimme unterstützen will. Die 5%-Hürde errechnet sich nämlich aus der Gesamtzahl der Stimmen, nicht nur aus der Anzahl gültiger Stimmen. Wenn ihr also zur Wahl geht und euren Stimmzettel ungültig macht, erhöht ihr damit die Anzahl der Stimmen, die eine Partei benötigt, um in den Bundestag einzuziehen. Dabei sei gesagt, dass ihr den Stimmzettel nicht leer abgeben solltet. Macht am besten bei mindestens zwei Parteien ein Kreuz, damit er ungültig wird. Warum nicht leer? Auf einen leeren Stimmzettel kann bei der Auszählung noch ein Kreuz gesetzt werden.

Aber was macht meine eine ungültige Stimme denn schon aus? Naja, allein nicht viel, das ist richtig. Aber die Masse macht's. Mal ein Rechenbeispiel: Wenn von 1000 Wählern nur 950 überhaupt wählen gehen, braucht eine Partei 48 Stimmen, um in den Bundestag zu kommen. Gehen hingegen alle wählen und 50 Wähler*innen geben einen ungültigen Stimmzettel ab, müssen mindestens 50 Stimmen erreicht werden, um in den Bundestag zu kommen. Ja, es sind nur 2 Stimmen Unterschied, Bei einer Wahlbeteiligung von gerade einmal 71,5% bei der letzten Bundestagswahl können die 28,5% Nichtwähler einen großen Unterschied bedeuten.

Natürlich ist das auch schädlich für kleine Parteien, die man nicht vom Bundestag fern halten sollte, aber ich denke, dass man manche Opfer einfach bringen muss. Wenn es bedeutet, dass AfD und NPD so weit wie möglich vom Bundestag entfernt sind, kann ich auch damit leben, dass andere Kleinstparteien das Schicksal teilen müssen. An einer roten, schwarzen oder rot-schwarzen/schwarz-roten Regierung kommen wir in den nächsten Jahren eh nicht vorbei, die Frage ist nur, wie viele und welche anderen Parteien haben noch Mitspracherecht im großen Stil.

Daher noch einmal der Aufruf an euch alle: Geht am Sonntag wählen! Wer nicht wählt, wählt die falschen. So blöd der Spruch auch klingt, er ist leider wahr.

21.09.2017
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